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Erster Weltkrieg, erste Notlandung eins amerikanischen Jagdflugzeuges am 25. Juni 1918, Deitingen

Im Ersten Weltkrieg notlandeten zwei amerikanische Flugzeuge in der Schweiz, das erste am 25. Juni 1918, eine Nieuport Nie. 28 C-1 in Deitingen (SO) und das zweite am 12. September 1918, Fahy (BE) eine Dayton-Wright/Airco DH.4A

Airplane: Nieuport Nie. 28 C-1, Serial Nr. N 6112, Aircraft type: Fighter plane, from 147th Aero Squadron, Basis: Toul, Mission: Escort, Event: Notlandung aufgrund von Benzinmangel nach Orientierungsverlust, Whereabouts: Wrack neu aufgebaut, Übernahme in Schweizer Fliegerabteilung (No. 607)

Crew / Pilot : 2nd Lieutenant James Asheden

Man schrieb den 25. Juni 1918, als das Bauerndorf Deitingenfrüh um 6.45 Uhr mit dem Ersten Weltkrieg konfrontiert wurde. Sein Schicksal wollte es, dass der junge Fliegerleutnant James F. Ashenden aus Chicaco Bekanntschaft mit dem Kanton Solothurn machte. Offenbar erfolgte die Landung Richtung Derendingen, da diese Ortschaft im Tagebuch der Fliegertruppe verzeichnet ist. Ashenden war als Begleitschutz-Jäger bei einem Bombenangriff auf Metz beteiligt, als auch er in einen Luftkampf geriet, dabei einen Treffer erhielt und die Orientierung verlor. Auch Ashenden wähnte sich über dem Schwarzwald, als er die Rötifluh sah und wegen Benzinmangels eine Notlandung machen musste, bei der das Flugzeug stark beschädigt wurde. Er war aber unverletzt und fragte den ersten ankommenden Velofahrer, ob er in «Switzerland» sei. Als dies bejaht wurde, habe er sich sehr gefreut. Im Tagebuch der Fliegertruppe in Dübendorf ist an diesem Tag notiert: «Landung eines amerik. Flugzeugsbei Derendingen (Solothurn). Oblt Ramp mit 3 Mannfahren mit dem 5 Uhr Zug von hier ab, zur Bergung des Apparates!» Das Flugzeug war eine Nieuport N28, die wegen ihres niedlichen Aussehens von den Schweizer Piloten mit dem Beinamen «Bébé» bedacht wurde. Bis im Sommer 1925 stand sie mit der Nummer 607 im Einsatzbei der Fliegertruppe. Dann wurde sie während 30Jahren auf dem Militärflugplatz Thun als Ausstellungsobjekt aufbewahrt. Nach der Schliessung des Flugplatzes Thun 1955 kam das «Bébé» nach Dübendorf. Und, fast unglaublich: 103 Jahre nach seiner Landung bei Deitingen kann das Jagdflugzeug noch heute im dortigen «Flieger und Flab»-Museum bestaunt werden.

Die Solothurner Zeitung schrieb damals «Fliegerleutnant Ashenden». Mit ganzem Namen hiess er James F. Ashenden, war Second Lieutenant und gehörte der 147th Aero Squadron an. Sein Flugzeug war grün, trug eine schwarze 2, das Bild eines Terrier-Hundes und den Nicknamen «Helen», der sich auf seine Verlobte bezog. Nach einer Nachricht in der «Chicaco Daily Tribune» zu seinem Tod vom 21. Dezember 1960 war er in seiner Heimat Mitglied des « Cook County Boards», also der Legislative. Ashenden gehörte der demokratischen Partei an und wurde 66 Jahre alt. 

Quelle: Soloturner Zeitung, P. Brotschi / Kuno Gross

The U.S. Air Service in World War I Voll II
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