Luftwaffe - Leutnant Hugo Broch und Grenadier Ober-Leutnant Heinz Rafoth
Während des Zweiten Weltkriegs wurden Tausende von deutschen Soldaten mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, der höchsten Auszeichnung für Tapferkeit und verdienstvolle Leistungen. Heute im Oktober 2023 sind nur noch zwei von ihnen am Leben.
Luftwaffe - Leutnant Hugo Broch (Jagdgeschwader 54)
Geburtsdatum: 6. Januar 1922 Leichlingen/Rheinprovinz, Deutschland
Biografie:
Hugo Broch errang im Zweiten Weltkrieg bei 324 Einsätzen insgesamt 81 Luftsiege. Im Januar 1943 kam er als Gefreiter, nach Abschluss der Jagdfliegerausbildung zum II./JG 54, danach zum 6. / JG 54, am 8. November 1943 wurde Ihm der Ehrenpokal verliehen, anschliessend kam er zurück zum 6./ JG 54. Am 18.November 1944 wurde er versetzt zum 8./ JG 54 WIA – als seine Fw 190 A-6 mit dem Code „Schwarz<1 +“ südlich von Libau am 12. März1945 abgeschossen wurde, wurde er zum Feldwebel befördert und das Ritterkreuz verliehen, 8./ JG 54. Im April 1945 wurde er zum Leutnant befördert.
2nd Leutnant Heinz Rafoth
Geburtsdatum: 6. Januar 1923 (Putzar/Pommern, Deutschland)
Biografie:
Heinz Rafoth diente nach dem Zweiten Weltkrieg vom 4. Mai 1956 bis zum 31. März 1982 bei der Bundeswehr und erreichte dort schließlich den Rang eines Obersten im Generalstab.
Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes, Verliehen am: 20. April 1945
Einheit: Führer, 2. Kompanie, I. Bataillon, Grenadier-Regiment 48,
12. Volksgrenadier-Division, Heer
Verliehen am: 20. April 1945
Die Ritterkreuzempfehlung von Rafoth lautet wie folgt:
„Am 03.03.1945 kämpfte Leutnant Rafoth zur Deckung des befohlenen Ausbruchs der Reste des I./Grenadier-Regiments 48 in einem Gefecht, bei dem es vor allem um erbitterte Stadtkämpfe ging. Er tat dies von einer Position am südöstlichen Eingang von Blessem aus mit einer 20 Mann starken Kampfgruppe (bestehend aus Nachzüglern und Nachschubtruppen), die ihm gerade übertragen worden war. Während dieser Abwehrschlacht beobachtete er, wie 2 verstärkte feindliche Fahrradkompanien (unterstützt von 2 Panzern) entlang der Straße Lechenich–Liblar versuchten, die Erft zu erreichen. Leutnant Rafoth beschloss daher, sich von seiner Schlacht bei Blessem zurückzuziehen und kämpfte sich durch feindlich besetztes Gebiet bis zum Dorf Liblar. Von hier aus schlug er an der Spitze seiner Männer die amerikanischen Angriffsspitzen zurück, die bereits über die Kölner und Brühler Straße (nordöstlich von Liblar) die unbeschädigten Eisenbahnbrücken erreicht hatten. Hier hielt er beide Brücken zwei Stunden lang gegen eine viel größere angreifende Streitmacht, bis die Reste des I./Grenadier-Regiments 48 als Verstärkung eintrafen.
Diese mutige und entschlossene Aktion von Leutnant Rafoth und seiner kleinen Kampfgruppe verhinderte, dass der Feind diese beiden unbeschädigten Brücken einnehmen konnte. Dies wiederum verhinderte den weiteren Vormarsch der Amerikaner über die unvollständige Frontlinie der Division hinaus in Richtung Köln.“
Dazu kam ein aufschlussreicher Kommentar des Kommandeurs des LVIII. Panzer-Korps…
„Leutnant Rafoths selbständiges Vorgehen zum Halten von 2 Brücken ermöglichte den erfolgreichen Rückzug von Teilen des I./Grenadier-Regiments 48. Sein mutiges Verhalten hatte grossen Einfluss auf die Kampfsituation seiner Division.“ Ich befürworte die Verleihung des Ritterkreuzes ausdrücklich.“